Der Prototyp

Derzeitiger Standort

Zylinderhausmuseum
Adolf-Kolping-Str. 2, 54470 Bernkastel-Kues
www.zylinderhaus.com

Technische Daten

Fahrzeugtyp Limousine, 2-türig
für 4 Personen
Aufbau Selbsttragende geschlossene Ganzstahl-Karosserie (Patent) mit höhenverstellbarem Fahrwerk (Patent) und Einzelradaufhängung
Maße ca. 4000 x 1700 x 1600 mm
Bremsen Trommelbremsen, rundum
Räder Stahlfelgen, 19 Zoll
Elektrik 6 V
Motor
original
aus DKW F4
692 ccm / 20 PS
3-Gang-Getriebe
Motor
momentan
aus VW-Käfer
1200 ccm / 30 PS
4-Gang-Getriebe
Geschw. ca. 100 km/h
Gewicht 684 kg
Gesgew. 1034 kg
Besonderheiten damals
  • Stromlinienform
  • Höhenverstellbares Fahrwerk (Patent)
  • Volleinstellbarer Fahrersitz (Patent)
  • Mitlenkender Scheinwerfer
  • Auswechselbare Radkastenverkleidungen hinten. Beide Varianten sind noch vorhanden.

Adolf Hitler wollte Anfang der 30er Jahre ein Auto für das Volk. Bei einer Ausschreibung '33 stellte er folgende Voraussetzungen an das zu entwickelnde Auto:

  • geschlossene Karosserie
  • Platz für 4 Personen
  • Autobahntauglichkeit
  • Heckmotor
  • maximal 990,- RM (Reichsmark)

Der Dipl.-Ing. Friedrich Eugen Maier erhält 300.000 Reichsmark von einem nicht näher bekannten und genannten Konzern aus dem Raum München für die Entwicklung seines Projekts, dem Leichtbau Maier.

Die Geschichte des Autos

  • 1933 Das Projekt Leichtbau Maier startet noch im Jahr der Ausschreibung, in dem Maier auch das Patent für das Fahrzeug einreicht. Dies kann als Meilenstein bezeichnet werden und ist grundlegend für alle heute uns bekannten gängigen Limousinen.
  • 1935 Das Fahrzeug wird fertiggestellt und das dazugehörige Patent veröffentlicht. Aufgrund von Differenzen zwischen Herrn Maier und dem NS-Regime wird sein fertiges Produkt jedoch abgelehnt.
  • 1936 Ein Jahr später wird sein Betriebsgelände von der Regierung eingenommen und das zukunftsweisende Auto verbleibt unbeachtet auf der Sömmeringstraße 30.
  • 1943 Das Fahrzeug wird bei einem Bombenangriff erheblich beschädigt.
  • bis 1954 Das Fahrzeug verbleibt auf der Sömmeringstraße.
  • 1954 - 1959 Das Fahrzeug steht in den Darwin-Garagen in der Quitzowstraße in Berlin.
  • 1959 - 1976 Das Fahrzeug verleibt in den ehemaligen Kuhställen auf dem Gierkeplatz in Berlin. 1974/75 ist der "Auftritt" in dem Film "Tadellöser und Wolff". Es ist immernoch unrestauriert und trägt die Patina des Krieges.
  • 1976 Das Auto wird als Wrack im Nachlass von der Tochter an eine Filmrequisitenfirma in Berlin verkauft.

Das Auto

Die Filmrequisitenfirma Schupke in Berlin baut das halbe VW-Käfer-Fahrgestell in die Bodengruppe und lackiert das Fahrzeug in grün um.

In einem Film aus der Zeit um 1980 soll das Fahrzeug im Hintergrund nochmals eine Rolle gespielt haben. Es waren keine Scheiben verbaut, was man bei den Filmaufnahmen nicht erkennen konnte.

Etwa Mitte der 80er kaufte die Firma Claus E. von Schmeling aus Mondorf, Rheinland, das Fahrzeug von der Firma Schupke ab, da man von einem einzigartigen VW-Prototypen ausging. Recherchen darüber verliefen ab ins Leere.

Ende der 80er Jahre wurde das Fahrzeug nach Aachen verkauft.

Herr Heinz Vogel, Privatsammler aus Leidenschaft auf Gut Hand, übernahm das Fahrzeug. Dort stand es in der Ausstellung bis Anfang 1995, als der Oldtimerhändler Arthur Thyssen aus Brüggen das Fahrzeug kaufte und es in der Zeitung Oldtimer Markt im Oktober 1995 zum Verkauf angeboten hat.

Die Firma Thyssen verkaufte das Fahrzeug an den Autolackierbetrieb Cryska in Krefeld. Dort wurden die Räder umgebaut und das Fahrzeug in rot umlackiert. Der Lackierer wählte die Farbe Rot, da der erste VW Versuchswagen VW V 3 auch in rot lackiert war.


Wie es mit Herrn Maier weiterging, lesen Sie unter Erfinder. Alles, was danach mit dem Fahrzeug passiert, lesen Sie unter Finder.